Wir sind am Anfang des neuen Jahres, aber was bedeutet neuer Anfang? Es ist immer ein neuer Anfang, wenn man in der täglichen Zerstreuung einen Augenblick findet, sei er auch nur kurz, um sich zu regenerieren. Es sind diese Momente, in denen Praktiken wie das In-Ruhe-in-sich-Verweilen, die Meditation und das Gebet aufhören, ein bloßes äußeres Ritual zu sein und ihren Wert wiedererlangen. Diese Praktiken fördern nämlich eine erhöhte Konzentration und einen erneuerten Kontakt mit sich selbst. Eine Ursache des Unwohlseins ist zweifellos die tägliche Ablenkung, wenn wir uns, auch im Geiste, in tausend Gedanken über tausend Dinge verlieren. Diese ständige mentale Zersplitterung, derer man quasi nicht bewusst ist, entfernt uns langsam, kaum wahrnehmbar, immer mehr von unserem Herzen, vom Zentrum unseres Selbst. Ein Körper ohne Herz kann nicht leben, wenn wir uns also vom unseren Zentrum entfernen, verlieren wir jeden Tag ein wenig mehr den Sinn dessen, was für uns wirklich wichtig ist. Was macht mich lebendig? Was ist wirklich wichtig für mich? Oft kennen wir die Antwort nicht einmal. Oft haben wir aufgehört sie zu suchen. Viele unserer Tage sind so hektisch, dass sie uns alle Energie entziehen, die wir haben. Aber zehn Minuten, einfach zehn Minuten innere Ruhe reichen aus, um einen tieferen Kontakt mit uns selbst zu knüpfen, mit einem tieferen, Teil von uns. Dieser Kontakt ist ein neuer Anfang und in diesem Sinne kann jeder Tag des Jahres eine neue Gelegenheit von Erneuerung sein, eine Gelegenheit sich anders und neu zu entdecken. Also lassen wir uns uns neue Gelegenheit schenken, zu lernen, einen Platz für uns und in uns zu öffnen.
