Ich frage mich: Wie kann man
auf eine radikale Weise denken,
ohne den Geist
hin zur Sphäre des Mysteriums zu öffnen?
„Beten heißt, an den Sinn
des Lebens zu denken“
sagte Wittgenstein,
und Heidegger fügt hinzu:
Denken ist Danken, denn
wenn wir bis zu dem Punkt denken, an dem wir uns fragen, was
die Wurzel dieses Gedankens ist,
was dieses Licht ist,
in dem wir gerade jetzt
kommunizieren, und in dem wir uns verstehen,
und daher
über dieses so geheimnisvolle Phänomen
des Bewusstseins nachdenken, kommen wir nicht umhin, zu merken, dass wir
in einer Sphäre leben, die wir nicht kontrollieren, und von der wir nicht wissen,
was sie ist. Und daher beginnen wir im Gebet einen Gedanken zu hören, und zu genießen.
Ein Gedanke, der ein Geschenk ist,
fließendes Licht, Offenbarung,
jetzt und immer neu von mir und der Welt
zusammen. Vielleicht aufgrund dessen, dass
sich der Gedanke – in der traurigen Annahme der absoluten Selbstständigkeit – verschließt, und sich daher nicht auf das Hören dessen, was ihm entgegenkommt gründet, genau aufgrund dieser Taubheit
füllt sich die Welt gerade mit
Maschinen und Robotern,
während die Erde aufzuhören scheint, zu blühen. Aber die Wirklichkeit ist die, dass die hörenden Herzen aufblühen, sie pflügen und graben
ununterbrochen, Nacht und Tag,
tiefe Furchen in die vierteiligen Felsen
der Vergessenheit. Und schon
von da unten legen sie die reinsten Ländereien, neue Plantagen und neue
Welten frei für die Sonne.
Marco Guzzi