FROHE OSTERN !

Es nähert sich gerade jenes Fest, das für die Christen das Wichtigste des Jahres ist. Aber ganz nach dem Motto dieser Seite können wir seine symbolische Bedeutung auf alle ausdehnen. Eine Botschaft muss – wenn sie wirklich universell ist – für jeden Menschen gültig sein und sich an jeden wenden.

Das Mysterium des Osterfestes geht mit dem Mysterium der Vergebung einher. Aber was ist eigentlich diese Vergebung? Bedeutet sie, dass ich allen gegenüber gut sein muss? Hat sie mit der Moral zu tun? Nein, sie hat mit etwas noch Tieferem zu tun. Vergebung bedeutet, in sich selbst zu erleben, dass egal wie groß und schmerzhaft unser Leiden ist, wir langsam und aufmerksam bis zu diesem Punkt des Leidens hinabsteigen können und dieses Leiden mit Zeit und Geduld, Tag für Tag, verarbeiten können. Egal wie groß und schmerzhaft unser Leiden ist, es gibt immer die Möglichkeit, dem Licht die Tür zu öffnen. Die Wunde ist vielmehr sogar der Ort der Veränderung, und der Ort unserer Stärke, wenn wir Veränderung und Verwandlung zulassen.

Wir sind nicht unsere Wunde, obwohl wir uns sehr oft mit unserer Wunde identifizieren (denn wir kennen unsere Schmerzen so gut, dass wir ihnen am Ende mehr vertrauen als alles andere, das schöner ist aber erschreckend neu. Wir klammern uns an das, was wir kennen – es ist eine Art von Verteidigung. Wir haben Angst vor Neuem. Was wir nicht kennen, könnte uns außerdem schädigen, sagt ein Teil von uns.) Aber wir sind nicht an unsere Wunde gebunden. Wir können sie überwinden und sie vom Licht berühren lassen. Und diese Schmerzen können fruchtbarer Boden sein, auf dem ein neues Ich wachsen kann.

Jenseits des Todes, des symbolischen Todes, wartet immer ein neues Ich auf uns. Es gibt keinen Schmerz, der nicht überwunden werden kann. Es gibt keinen Schmerz, der nicht ausgetauscht werden kann. Und das Osterfest selbst ist das Symbol des Übergangs vom Tod zum Leben.

FROHE OSTERN!! ?