Gefangener seiner eigenen inneren Bilder zu sein,
ist eine der größten Quellen von Leiden und Unzufriedenheit,
zu oft unterschätzt.
Achtet darauf:
Wenige Male sind wir im Kontakt
mit der Wirklichkeit der Sache. Viel öfter
laufen wir Gedanken oder Bildern von uns nach,
manchmal idealistisch, sehr oft selbstanklagend.
Aber im keinen Fall, auch nicht bei dem letzten,
bewegt uns eine wahre und ernsthafte
Wenn wir denken, viel weniger als unser effektives Potential
wert zu sein, sind wir nicht ernsthaft bescheiden. Dagegen
verzichten wir darauf, das Leben in all seinen Möglichkeiten auszuschöpfen.
Wir bleiben im Schatten, und rufen in uns ein unsagbares Leid hervor.
Es gibt nämlich einen Teil von uns, der riskieren möchte,
aufs Spiel setzen möchte, noch voller leben, auch um den Preis
sich die Finger zu verbrennen.
Fühlen wir, wie er drängt? Fühlen wir, nach wie viel Freude er strebt?
So? Eben in diesem Moment?
Und es gibt einen Teil, der hingegen Angst hat. Er setzt im Spiel
Nur das Geringste seiner Möglichkeiten: er überlebt einfach.
Und dies führt letztendlich dazu, dass ein Teil den anderen zu beschimpfen anfängt.
Wie viel Energie verschwenden wir bei diesen Streits mit uns selbst?
Versucht darauf zu achten: Wenn ihr kocht, oder Auto fahrt,
wenn ihr arbeitet und sogar in der freien Zeit.
Wie viel Platzt besetzen diese selbsthervorgerufenen Konflikte?
Oft endet es damit, dass wir diese Wutanfälle und Unzufriedenheit
An dem, der in unser Zeitfeld kommt, an unserem Partner, Eltern, Freunden oder Kindern, auslassen
und multiplizieren damit unendlich die Wirkung dieses Schmerzes.
Es würde ausreichen, mit der auferlegten Selbsturteilung aufzuhören
und die Dinge zu sehen, wie sie sind. Man sollte zugeben, dass ein Teil von uns
wirklich Angst hat, zu leben, zu lieben, sich zu ändern, sich zu äußern,
und sich aufs Spiel zu setzen. Und dieser Teil sollte in seinen Gründen verstanden werden,
und nicht angegriffen werden. Seine Gründe zu verstehen, mit Mitleid, bedeutet nicht,
sich weiterhin von ihm das Handeln vorschreiben zu lassen. Oft zahlen es uns nämlich diejenigen Teile, die wir erdrücken, beschimpfen,
oder die wir nicht sehen möchten, mit der gleichen Münze heim, oder beherrschen uns
und halten uns in Schach. Wir könnten ihnen endlich sagen:
„Gut, ich habe verstanden. Ich fühle, dass du existierst und weiß, dass du deine Gründe hast,
ich sehe und spüre dich. Ich versuche nicht, dich zu erdrücken, aber ich weiß auch,
dass du nicht der einzige Gast bei mir bist. Es gibt noch andere Teile von mir, noch tiefere,
die existieren möchten“.
Zu dem Zeitpunkt, da dieser innere Konflikt schwächer wird, der uns so viel Energie raubt,
wird viel mehr Energie und Raum sein, um sich diesem schüchternen, mutigen Ich zu widmen,
das endlich in See stechen will und entdecken.
Fangen wir an, es zu nähren, auch mit kleinen Dingen. Das Vertrauen muss langsam
Tag für Tag aufgebaut werden. Und geben wir nicht auf, falls wir
ab und zu hinerunterfallen. Finden wir jedes Mal das Vertrauen,
jeder wie er es am besten weiß, auch durch das Beten, mit einem authentischen und
persönlichen Gebet. Oder auf irgendeine Art schaffen wir es, uns mit uns selbst
auf intime und tiefe Weise zu verbinden. Diesem kleinen Samen muss dabei geholfen werden,
zu wachsen, konkret und mit kleinen Schritten. Ohne sich einzubilden, weder
zu sein, was wir noch nicht sind, noch zu denken, dass wir es niemals sein werden.
Bescheidenheit ist, sich aufs Spiel setzen, mit den Kräften, die wir haben,
seien sie wenig oder viel, lassen wir uns einsetzen, was es gibt.
Das ist der einzige Weg zur wahren Verwirklichung.
Maila
www.darsipace.org