Ein Zentrum finden

Manche Tage sind derart frenetisch, dass ich schon am Morgen darauf warte, dass endlich Abend ist.

Es gibt Momente während eines solchen langen Tages, in denen ich mich frage „Was ist der Sinn von alledem, von diesem Hetzen, sich Abplagen. Wozu das alles?“

Es ist auf jeden Fall wichtig, sich etwas aufzubauen und sich dafür anzustrengen. Aber wo ist mein Herz? Wo liegt wirklich das Zentrum? Das frage ich mich dann manchmal in diesen Momenten.

Und ich erinnere mich dann daran, dass ich während der Meditation gelernt habe, Kontakt mit einem tiefen Punkt aufzunehmen, wo ich mich entspannen kann, ganz egal was ich tue, oder was um mich herum passiert.

Dieser Punkt ist wie eine Quelle, ein Zustand der Ruhe, der Ordnung in alles reinbringt, die Prioritäten wieder klarstellt, mir Einheit gibt. Er verhindert also eine innere Spaltung, bei all meinen Gedanken, Aktivitäten, Sachen, die ich zu erledigen habe, die scheinbar so dringend sind.

Aber dieses Mich-Verlieren in diesem hektischen aber scheinbar so wichtigen Leben ohne konkreten Sinn schaltet mich nach und nach aus und desorientiert mich.

Nichts ist also wichtiger, als immer wieder das Zentrum zu finden. Wie viele Dinge es auch zu tun gibt, wir können jederzeit das Zentrum unseres Seins kontaktieren.

Und in diesem Zentrum kann ich mich öffnen, kann ein Dialog entstehen mit einer tieferen Dimension, ein DU, was größer ist als ich, was aber in mir ist und meinen Gedanken Licht gibt, und meinem eigenen Atem neuen Atem verleiht.

Endlich finde ich mich wieder und meine Unruhe legt sich.

Maila