Fragmentiertes Bewusstsein : warum macht uns traurig ?

Oft verstehen wir nicht, in welche Richtung unser Leben zu gehen scheint,
da wir betäubt sind vom Lärm. Es herrscht viel Lärm, um uns herum, aber in uns herrscht vielleicht noch mehr Lärm, eine riesige Verwirrung. Wir denken die Gedanken anderer, die
wir mit unseren verwechseln. Oft können wir
nicht mal unterscheiden, zwischen dem, was wir
von außen aufnehmen – und was wir oft als
gültig annehmen – und dem, was uns in unserem Inneren
wirklich entspricht. Wir wandeln als rastlose Seelen,
ohne es zu schaffen, uns in Einklang zu bringen
mit der Sinfonie, die in unserem Inneren ruht.
Oft leben wir dies als etwas Privates,
eine persönliche Krise, und doch ist diese Krise,
wenn wir genau hinschauen, auch kollektiv.
Die Bereiche des sozialen Lebens befinden sich
in einer Krise, von der Schule über die Arbeit bis hin
zu den religiösen Institutionen und auch die Familie selbst.
Denn oft in keinem dieser Bereiche wird die Pflege der Person und der menschlichen Beziehungen als etwas Essentielles betrachtet. Es ist, als würde die Menschheit keine Orte mehr finden, um das auszudrücken, was wirklich menschlich ist.
Was macht uns menschlich?


Was charakterisiert tatsächlich in der Essenz das menschliche Wesen?
Noch vor den Emotionen würde ich das Gewissen sagen,
das Bewusstsein, was Bewusstsein der Gedanken ist, die in uns wohnen,Bewusstsein der Emotionszustände und das Bewusstsein, dass wir denkende Subjekte sind.
Und genau das ist der Punkt.
Unser Bewusstsein ist oft fragmentiert,
abgelenkt durch zu viele Dinge, misshandelt durch unseren Lebensstil.
Auf diese Weise spüren wir oft etwas, aber wir sind uns dessen nicht bewusst und wir denken und verhalten uns komplett gegenteilig.
Dieser Mangel der Wahrnehmung von innerer Einheit und Integrität ist oft der Grund für eine tiefe Traurigkeit. Er ist Grund für unzähliges Leiden. Und dennoch, wie schon erwähnt, ist dieses Phänomen auf kollektivem Niveau auf so augenscheinliche Weise verbreitet.
Und es liegt dem menschlichen Wesen inne – da es ein denkendes und bewusstes Wesen ist – die sozialen Bereiche zu strukturieren.
Doch wenn der Ursprung des Gedankens Verletzung ist,
fragmentiert und verzerrt, was sind dann die Formen,
die aus dieser Art Gedanken generiert werden?
Wir werden nichts anderes machen können, als nach außen hin die gleichen “Formen der Gedanken”, die in uns wohnen, zu wiederholen.
Und aus diesem Grund ist es hilfreich, zu verstehen, dass oft dieses Gefühl, dass etwas nicht stimmt mit uns, dieses Gefühl “nicht zu passen”, das wir oft als etwas persönliches ansehen, heutzutage immer mehr Personen betrifft, wenn wir uns auf die statistischen Daten der ansteigenden Depressionsfälle beziehen.
Wieder einen Sinn im Leben zu finden, ist heutzutage mehr denn je an die Fähigkeit des Menschen geknüpft, dahin zurückzukehren, sich essentielle Fragen zu stellen.
Denn welche Art Menschheit wollen wir schaffen? Ist es wirklich notwendig, am Ende des Überlebens der Menschheit selbst, das eigene Leben und
somit die eigene Arbeit und die eigenen Beziehungen auf eine Art und Weise zu leben, diese entscheidenden Fragen weiterhin von uns wegzuschieben?
Und hingegen alles auf Ergebnisse und Profit auszurichten?

Maila