Es ist heutzutage undenkbar, der Welt eine Vision zu verkünden, die den vorherrschenden Gedanken komplett umwälzt. Diesen Gedanken, dass der Zufall und das absolute Fehlen eines Sinns längst als die herrschenden Parameter gelten.
Diese Mentalität hat unser Bewusstsein so tief durchdrungen und sie wirkt oft auf subtile Weise und bedient sich jeder Form der Kommunikation oder aber banalisiert und relegiert existenzielle Fragen in die totale Irrelevanz. Die Suche nach Sinn, wenn es sie gibt, wird allerhöchstens positiv bewertet, wenn es sich um das Erreichen eines konkreten Zieles, einer konkreten Verwirklichung handelt. Erfolg zu haben ist, wie es scheint, eine hervorragende Suche nach Sinn. Doch wenn das die maximale Ausdehnung des Horizonts ist, wenn das der einzige Glaube ist, der nährt, wie kann man da von einem Kind zum Beispiel oder von einem Jugendlichen maximalen Einsatz und Hingabe, in dem was sie tun, erwarten?
Kann das Erreichen eines Zieles, wenn auch wichtig, auf lange Sicht der Treibstoff sein, der die Tage erhellt oder der einen jungen Menschen antreibt und mitreißt? Oder lebt nicht vielmehr ein Bewusstsein in uns, das sich nach dem Unendlichen sehnt, nach nährenden, bereichernden Worten und Gedanken, die reich sind an Bedeutung? Wie kann die Unruhe, die uns durchdringt, durch eine nur auf materielle Dinge abgeflachte Perspektive besänftigt werden? Dinge, die niemals die Komplexität der menschlichen Essenz stillen werden können. Und generiert diese Leere dann nicht Verzweiflung? Und die Suche nach Unterhaltung jeglicher Art als Betäubungsmittel?
Doch die Fragestellung ist nicht einfach nur existenziell. Wenn es keine Energie anderer Art gibt, um das Leben zu nähren, wenn ein wirklicher Wunsch nach Suche fehlt, wo soll man dann die Kraft für eine wahre Veränderung hernehmen? Nicht nur für eine persönliche Veränderung, sondern auch für eine soziale und kollektive Veränderung.
Die Doktrin des absoluten Fehlens eines Sinnes zu akzeptieren, erstickt jeglichen Impuls, die uns umgebende Wirklichkeit zu erneuern, im Keim. Es ist also unerlässlich, an der Erweiterung des Bewusstseins zu arbeiten, um diese blockierten Kanäle frei zu machen, die einen tiefgehenden Kontakt mit viel kreativeren, freieren und regenerierteren Bereichen unseres Seins verhindern. Diese Suche gibt dem Leben wieder Hauch und Menschlichkeit und verleiht ihm wieder seinen Sinn. Das unendliche Bewusstsein, das dem Menschen innewohnt, wünscht sich nichts anderes, als sich kennenzulernen und sich mit der Quelle zu vereinigen. Nur von hier aus ist es möglich, die nötige Kraft und den Mut zu schöpfen, um Veränderung anzugehen.
Maila