Archiv für 2019

Mit und Selbstverwirklichung gegen Depression

Ich glaube, dass ein Großteil der leider immer stärker verbreiteten depressiven Zustände dem extremen Mangel an Verwirklichung geschuldet ist. Und das wiederum hängt nicht immer von äußeren Faktoren ab.

Vielmehr liegt dem oft eine tiefe Angst vor dem Leben zugrunde, also die Angst, sich einzubringen, sich zu geben. Wie oft spüren wir, dass wir ein Talent besitzen, das sich gern unbedingt zum Ausdruck bringen möchte, aber gleichzeitig diese entgegengesetzte, gleichsam starke Kraft, die dieses Talent unterdrücken will, herrscht?

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Sich selbst annehmen, um sich zu verwandeln

Keine Resignation und kein einfacher Erlass der eigenen Destruktivitäten,

sondern ein demütiges und ehrliches Anerkennen dessen, was nicht läuft und ein Sich dem evolutiven Prozess des Lebens Anvertrauen.

Sich selbst sagen: Okay, es läuft nicht alles so wie ich es gern hätte,
ja, ich bin weit entfernt von den Idealvorstellungen, die ich mir weiterhin selbst mache,
aber ich bin mir sicher, dass mein Leben mich zum Guten führt, wenn ich mich wie ein zuversichtliches und fröhliches Kind seinen Zeiten und Weisen anvertraue.

Marco Guzzi

Pflingsten

 

Pflingsten:

Geist, der erneuert,
Geist, der kräftigt
Geist, der heilt
Geist, der anzündet
Auch heute, nach zwei Jahrtausenden,
brennt immer ewig der Geist,
der niemals entäuscht, wer sich
auf in verlässt.

Es fehlen Ideen

 

Ideen, die das Blut zum Kochen bringen.
Ideen, die die Gemüter anregen.
Ideen, die einen nicht schlafen lassen.
Ideen, für die es sich zu leben
und manchmal zu sterben lohnt.
Unsere Gesellschaft hat Hunger nach Ideen,
nicht nur nach technologischen Innovationen,
auch wenn diese gut und nützlich sind,
sondern nach Ideen, die Orientierung geben,
die nähren,
die unseren Tagen Licht geben,
auch den dunkelsten.
Europa scheint ein Teich zu sein,
in dieser Hinsicht,
in dem sich Frösche und Schlangen, Kröten und Mücken tummeln.
Warum produziert die europäische Kultur keine Ideen mehr?
Auch, um auf diese Frage zu antworten, braucht es überragende Ideen:
einen Gedanken, einen Geistesblitz.

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Sich selbst ignorieren, macht uns zu Sklaven

«Wer nicht Herr seiner selbst ist,
ist sehr leicht einnehmbar»

Dieser Gedanke von Antonio Rosmini
kann sowohl für eine einzelne Person,
als auch für eine ganze Gesellschaft gelten:
Er galt für das Römischen Reich
und gilt auch jetzt für dieses nachchristliche Europa.
Ein Europa, das seine Identität verkennt,
Angst vor seiner Geschichte hat,
und diese folglich auch nicht auseinandernehmen kann.
Es vergisst sie einfach.

M.G

Materialismus und Nihilismus als neue Formen der Spiritualität


In unserer Gesellschaft gibt es längst keine Formen mehr für die Verarbeitung von Leid. Damals war dies die Aufgabe von bestimmten symbolisch komplexen Riten. Integraler Bestandteil und somit das, was den therapeutischen Effekt sicherstellen sollte, war die Teilnahme in der Gruppe.

Heutzutage sind der Schmerz, das Leid bis aufs Letzte auf ein privates Niveau reduziert worden, wir sprechen nicht darüber, wir kommunizieren es uns nicht. Wir leben “als ob”. Als ob alles gut wäre. Als ob es eine Schuld wäre, wenn es uns nicht gut geht. Eine Schuld, die die Gesellschaft im Grunde nicht toleriert, weil wir immer perfekt funktionieren müssen.

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