Schrecklich ist der Schmerz, jeder Schmerz; erscheint das Unaussprechliche darzustellen; und doch ist er die Quelle jeden Wortes.
Der Schmerz erzeugt den Schrei, die Stimme, aber auch den Gesang. Der Schmerz will sich äußern, über sich reden, ausleben und das genau beim Sprechen.
Ich habe ihn jahrzehntelang erforscht, indem ich in ihm war und indem ich versucht habe, ihn sprechen zu lassen, ohne zu viele meiner voreingenommenen Ansichten.
Ich wollte sein Geheimnis erfassen, während er auf die Tastatur meines Körpers schlägt und jeder Ton schrill in meinem Fleisch ertönt.
Ich habe verstanden, dass man ihm nicht auszuweichen braucht. Wenn wir ihn auf Abstand halten, wächst er. Der Brand steigt. Man muss ihm hingegen mit Engelsgeduld angehören ; die Kunst des Erduldens eben.
Wenn wir ihn so lassen, wie er ist, wenn wir lernen, einfach im Feuer seiner Flamme zu bleiben, ohne Abstand zu lassen, scheint der Schmerz sich auszudehnen.
Aber diese Ausdehnung mindert – paradoxerweise – seine Intensität. Und manchmal, wenn wir selbst ganz eins werden mit diesem Gefühl, können wir sein innerstes Geheimnis hören.
Marco Guzzi