Identifikation als Erfahrung von Intersein

„Wie gehen wir mit den Menschen um, die unser leben teilen? Wie mit denen, die unseren Weg für einen Moment kreuzen, um dann in andere Richtungen weiterzugehen? halten wir zu große Distanz, oder schaffen wir zu große Nähe?[…] Was bedeuet Achsamkeit auf den anderen, wer immer er oder sie auch sei? […] Der Zisterziensermönch Thomas Merton schreibt über das Leben der Wüstenväter: »Liebe bedeudet hier eine innere und spirituelle Identifikation mit dem Bruder, so dass er nicht mehr als >Objekt< verstanden wird, für >das< man etwas >Gutes tut<.«

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Die gewöhnliche Unfehlbarkeit.

Es hat mich immer überrascht, und überrascht mich noch immer,

dieses Bewusstsein von etwas Beständigem, das mein ganzes Leben

auf einer Ebene zu lenken scheint, die mein Verständnis übersteigt und auch meinen bewussten Willen. Wenn ich zurück schaue, auf die letzten fünfJahrzehnte, dann  spüre ich

eine  extrem starke und doch sanfte Anwesenheit.

Es ist schwierig, sie zu definieren, ist es ein Anstoß, ist es ein Licht?

Es ist sicher etwas Absolutes und im Grundsagt es mir:

Hier ja, hier nein. Diese Sache ja, diese nein.

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Das Gehemnis des Schmerzes erfassen

Schrecklich ist der Schmerz, jeder Schmerz; erscheint das Unaussprechliche darzustellen; und doch ist er die Quelle jeden Wortes.
Der Schmerz erzeugt den Schrei, die Stimme, aber auch den Gesang. Der Schmerz will sich äußern, über sich reden, ausleben und das genau beim Sprechen.
Ich habe ihn jahrzehntelang erforscht, indem ich in ihm war und indem ich versucht habe, ihn sprechen zu lassen, ohne zu viele meiner voreingenommenen Ansichten.
Ich wollte sein Geheimnis erfassen, während er auf die Tastatur meines Körpers schlägt und jeder Ton schrill in meinem Fleisch ertönt.

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Der Kopfsalat

Ein Stück von Thich Nhat Hanh
„Wenn du einen Kopfsalat pflanzt, dann beschuldigst du ihn nicht, wenn er nicht richtig wächst. Du zu verstehen, warum es nicht klappt. Vielleicht braucht er Dünger oder mehr Wasser oder mehr Sonne. Du beschuldigst niemals den Kopfsalat. Und trotzdem, wenn wir Probleme mit unseren Freunden oder Familienmitgliedern haben, beschuldigen wir sie. Doch im Endeffekt, wenn wir in der Lage sind, uns gut um die anderen zu kümmern, dann werden sie gut gedeihen, genauso wie der Kopfsalat.

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Den eigenen Blick reinigen

Wenn ich aus der Sicht des Egos handle, mit welchem Blick betrachte ich den anderen und wie gehe ich mit ihnen um? Achten wir einmal drauf: In den meisten Fällen sind die anderen rein zweckmäßig für meine Existenz. Und das passiert oft automatisch, ohne dass man sich dessen bewusst ist.
Der andere existiert, solange er meine Erwartungen erfüllt oder auf meine Bedürfnisse eingeht. Größtenteils haben wir zu der Menschheit des anderen keinen Zugang. Die meisten Menschen, denen wir begegnen, sind wie „Spielsteine“, die auf der Bühne unserer Existenz auftreten.

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Vom Ich an bis zum Wir

 

Philosophen und Soziologen sind nicht die Einzigen, die heutzutage über die Notwendigkeit einer Veränderung sprechen. Auch bedeutende Wirtschaftler wie Jeremy Rifkin oder die Britin Noreena Hertz sprechen darüber. Letztere hat beispielsweise im Jahr 2020 ein Buch veröffentlicht, welches sie „The Lonely Century“ (Das Zeitalter der Einsamkeit) genannt hat. Die Autorin selbst schreibt: „Ich definiere Einsamkeit als einen inneren wie auch existenziellen Zustand – persönlich, gesellschaftlich, wirtschaftlich und politisch.“
Sie meint die Einsamkeit als einen Mange an Unterstützung, nicht nur von Freunden und Familie, sondern auch von der Regierung und vom Staat. Umfragen zufolge fühlen sich 40 % der Arbeiter allein gelassen (in Großbritannien erreicht der Anteil sogar 60 %). Diese Zahlen haben nicht nur gesellschaftliche und psychologische Folgen, sondern auch wirtschaftliche, da die Einsamkeit auf lange Sicht auch Auswirkungen auf die Gesundheit hat und das wirkt sich natürlich auch auf die Produktivität der Arbeiter aus. Also zynisch gesagt: Selbst, wenn uns der psychologische Aspekt nicht interessieren würde, wäre es in jedem Falle unter diesem Gesichtspunkt wichtig, sich damit auseinanderzusetzen.

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