„Sich im Schweigen zu sammeln ist unabdingbar, um den eigenen Worten einen Sinn zu verleihen.
Aber auch, um den Sinn der Gespräche, die man hört, in Relation zu setzen.
Das Schweigen muss zwischen mir und dem anderen auch als ein Ort greifen, an dem wir uns treffen können, egal welche Unterschiede zwischen uns liegen.
Die Macht des Schweigens
Die Erfüllung der Existenz nach Martin Buber
Je mehr wir uns von uns selbst trennen, desto mehr trennen wir uns vom Leben. Wenn wir innerlich zersplittert sind, sind wir nicht in der Einheit. Deswegen leiden wir so sehr. Wir sind von uns selbst weit entfernt. Lassen wir uns den Kontakt mit uns selbst herstellen und hören wir hin, was das Leben uns sagen möchte.
Der Schmerz kann sich ändern
Oft sind wir immerzu auf unsere Probleme fokussiert, aber wenn wir die Kunst der Dankbarkeit lernen, auch für die kleinsten Dinge, blüht das Leben langsam neu auf. Und auch der Schmerz, wie alles, kann sich verändern und eine andere Form annehmen. Nichts ist starr für immer.
Die Generation der Durchschreitenden
Während der großen Übergangskrisen – sowohl auf einer existenziellen als auch auf einer historisch-kollektivistischen Ebene – durchläuft man über einen langen Zeitraum schlicht und einfach pure Verwirrung.
Wir leben gerade eine von diesen Übergangsphasen.
In diesen Zeiten kann sich jeglicher Versuch, sich zu orientieren oder die Dinge rational zu verstehen, als sehr schwierig herausstellen.
Man weiß einfach nicht mehr, in welche Richtung wir gerade gehen oder was gerade passiert.
Es sind harte Zeiten.
Klarheit in uns bringen
Diese Phase hat uns unsere extreme Zerbrechlichkeit vor Augen geführt.
Wie nie zuvor wurden in dieser Zeit viele Menschen von tiefen Ängsten, von Furcht und Sorgen um ihre Zukunft gepackt. Generell entsteht diese existentielle Angst aus einer tiefen Furcht heraus. Sicherlich löst diese Situation viele Ängste ganz automatisch aus. Aber generell – wenn auch oft nicht gehört und fast nie erkannt – liegt diese existentielle Angst in der Tiefe unserer Seele. Im Laufe des Lebens versuchen wir sie zu verschleiern, sie mit nur scheinbaren Sicherheiten auszugleichen. Aber ein völlig unerwartetes Ereignis – wie das aktuelle – zeigt uns unsere innere Zerbrechlichkeit und die falschen Gewissheiten, an die wir uns klammern.
Tiefgründig zu denken ist ein Akt der Nächstenliebe
Es scheint mir immer offensichtlicher,
dass die authentischste Form des Denkens
die Liebe ist.
Tiefgründig zu denken ist ein Akt der Nächstenliebe,
und denkend zu sprechen ist Zeichen von höchster Nächstenliebe:
die des Wortes.
Wer die Taten bevorzugt,
weiß nicht, dass die Taten aus Worten bestehen.
Er erkennt nicht, dass der Mensch nach dem Mysterium hungert,
nach der Bedeutung, die aus einer Tat ein Ereignis zu Lieben macht.
Aus diesem Grund sagte Augustinus:
„Factum audivimus, mysterium inquiramus“:
Die Tatsache haben wir gehört, doch nun wollen wir das Mysterium erforschen.
Warum erforscht quasi niemand das Mysterium dieser Pandemie?
Warum kann es quasi keiner „denken“?